Hundertmarck, Gisela: Soziale Erziehung im Kindergarten

		Hundertmarck, Gisela: Soziale Erziehung im Kindergarten.
		Preis: 2,95 € Gebraucht, Guter Zustand, Paperback, 138 S. Klett, 1974 ISBN: 3-12-924050-0 Lieferbarkeit: vergriffen Land: Deutschland; Epoche: 68er	Lieferzeit: 3-5 Tage

Sokrates-Verkaufsrang: 2953

Auszug aus dem Vorwort:
Seit wir wissen, daß für manche Aufgaben der Erziehung und der Förderung die Schulzeit schon als ein recht später Termin anzusehen ist, daß also vieles leichter und besser erreicht werden kann, wenn wir früher damit beginnen, darf die Kindergartenerziehung ein Interesse beanspruchen, das ihr bisher weithin vorenthalten wurde.
Während aber die Sprache und die kognitive Entwicklung, die sittliche Erziehung und die emotionale Sicherung kleiner Kinder ihr Fundament normalerweise in der Familie haben und jede ergänzende Anregung von diesem familiären Bestand ausgehen muß, bildet die Sozialerziehung ein eigenes Erziehungsfeld, das sich im Kindergarten oft erst neu aufbaut.
Kinder wachsen heute vielfach in einem engen Kreis primärer Sozialbeziehungen auf, in dem die Kontakte zu den Altersgenossen, aber auch zu nichtverwandten Erwachsenen dürftig sind.
Sie betreten den Kindergarten als ein Feld ganz neuer Erfahrungen. Ob dem Kind in diesen Sozialerlebnissen eine Bereicherung zuwächst, eine Stärkung seiner Persönlichkeit und die Neugier auf weitere Erlebnisse dieser Art, oder ob es sich abgelehnt vorkommt, sich ängstlich zurückhält oder gar in einen Zirkel feindseliger Reaktionen und Ausschließungen hineingerät, das scheint sich schon bei diesen frühen Erfahrungen zu entscheiden.
So haben wir allen Grund, die höchste Aufmerksamkeit auf die Schritte in die soziale Welt zu richten und einen Beitrag zur pädagogischen Ergründung dieses Gebiets willkommen zu heißen.
Die basale Sozialisation und die soziale Erziehung des Kindes sind heute zum Feld lebhafter Grundsatzdebatten geworden, hinter denen alte anthropologische Probleme von der Bestimmtheit und der Freiheit des Menschen ebenso stehen wie die Auseinandersetzung gegenwärtiger Theorien über Triebhaftigkeit und Aggressivität, konditionierendes Verhaltenstraining und auswählende Rationalität auch in den Sozialbeziehungen.
Gisela Hundertmarck hat sich nicht in diesen Untiefen der Sozialisationstheorien verloren, sondern ist davon ausgegangen, daß Sozialerziehung auch geschehen muß, solange diese Voraussetzungen noch unentschieden sind.
Sie hat theoretische Klärung und praktische Handhabung gleichermaßen im Auge behalten und stets aufeinander bezogen. Sie hat von der Basis ihrer eigenen praktischen Erfahrung aus ein Buch geschrieben, das wieder der Praxis dienen soll, indem es deren Voraussetzungen klären hilft, indem es zu Beobachtung, Spielanalyse und zu systematischer Aufzeichnung des Sozialgeschehens anleitet und eine Fülle von praktischen Hinweisen gibt. Es will damit zugleich Anregungen und Methoden darbieten, die sowohl in der Theorie und Analyse wie auch in der Praxis weiterentwickelt werden sollen. [...]

Zustandsbeschreibung:
OBr., Einband leicht fleckig u. gebräunt, Seiten leicht verknickt u. leicht gebräunt, ansonsten gute Erhaltung.

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