Lispector, Clarice: Nahe dem wilden Herzen
Lispector, Clarice: Nahe dem wilden Herzen. Aus dem Portugiesischen von Ray-Güde Mertin | |||
Preis:
8,95
€ Neubuch, Hardcover, 195 S. Suhrkamp Verlag, 1983 Ehem. geb. Preis: 16,80 € ISBN: 3-518-03544-4 Lieferbarkeit: vergriffen Land: Brasilien; Epoche: Nachkriegszeit |
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Klappentext:
Im Jahre 1944 erschien in Brasilien der Roman Nahe dem wilden Herzen, der in mehrfacher Hinsicht ganz und gar ungewöhnlich war: der Erstling einer Neunzehnjährigen, geschrieben in einer bis dahin in der brasilianischen Prosa unbekannten Sprache, in einer Zeit, da sich andere Romanciers von Rang noch in realistischer Erzählmanier mit den sozialen Problemen im Nordosten ihres Landes auseinandersetzten.
Die Kritik nahm den Roman mit größter Anerkennung auf. Clarice Lispector, Verfasserin mehrerer Romane und hervorragender Kurzgeschichten, gehört seit langem zu den großen Namen der modernen brasilianischen Literatur. Sie starb 1977.
Nahe dem wilden Herzen schildert verschiedene Lebensabschnitte Johannas, einer jungen Frau: ihre unglückliche Kindheit, die Zeit im Haus ihrer Tante, die zu dem früh verwaisten Mädchen keinen wirklichen Zugang findet, die Einsamkeit im Internat. Die Ehe mit dem Rechtsanwalt Octavio schließlich schenkt ihr nicht die erhoffte Erfüllung: Trügerische Nähe schlägt um in Fremdheit und Ablehnung. Nach der Trennung findet Johanna ein neues Gleichgewicht. Sie ist nun »allein mit ihrem wilden Herzen«.
Im Mittelpunkt stehen weniger äußere Begebenheiten als vielmehr Johannas Gedankengänge und Empfindungen, denen Clarice Lispectors expressive Sprache bis in die kleinsten, kaum mehr erfaßbaren Verästelungen nachzugehen versucht. Johanna erkundet in ihrem fast ereignislosen Alltag in langen inneren Monologen die geheimen, widersprüchlichen Beziehungen zu den sie umgebenden Gegenständen und zu den Menschen, mit denen sie lebt. Dabei gelangt die Autorin bis an die Grenze des Sagbaren.
Es ist dies die Geschichte der inneren Revolte einer jungen Frau, der »Güte Übelkeit verursacht«, die sich nicht mit der vorgegebenen Welt, den fertigen Schablonen von Gut und Böse, Glück und Unglück abfinden will, sondern rebellisch und unbeirrbar ihre eigene Existenz zu definieren und damit ihre Freiheit zu finden versucht.
Das vorangestellte Joyce-Zitat, das dem Roman den Titel gab, verweist auf die literarische Tradition, in der die Lispector steht. Sie war eine große Verehrerin von Virginia Woolf und Katherine Mansfield, an deren Prosa sich der Leser dieses Romans fast unweigerlich erinnert fühlt.
"Clarice Lispector zeichnet diese komplexe Innenwelt der nach außen so zerbrechlich wirkenden Johanna bis in die unscheinbarsten Regungen nach, gelangt dabei bis an die Grenze dessen, was noch mit Sprache auszudrücken ist." (KINDLERS NEUES LITERATUR-LEXIKON)
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