Becker, Jurek: Nach der ersten Zukunft

		Becker, Jurek: Nach der ersten Zukunft. Erzählungen
		Preis: 4,95 € Neubuch, Hardcover, 271 S. Suhrkamp, 1980 Ehem. geb. Preis: 13,80 € ISBN: 3-518-02110-9 Lieferbarkeit: sofort Land: Deutschland; Epoche: Gegenwart	Lieferzeit: 3-5 Tage

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Klappentext:
Der Titel Nach der ersten Zukunft spielt nicht auf das Phantastische der Science-fiction an. Die Zukunft, von der die Rede ist, ist gewöhnlich: sie bestimmt den Zeitpunkt der Entstehung des hier Geschriebenen - Erzählungen, Geschichten, Berichte, Notizen, Parabeln. Es ist, als habe der Erzähler, ehe er zu erzählen beginnt, prüfen müssen, wie sich denn diese Zukunft, die Gegenwart geworden ist, anlasse, um ein erstes, ein vielleicht vorläufiges, vielleicht letztes Fazit zu ziehen. Denn Zukunft ist ein großes Wort; sie ist dazu da, Hoffnungen zu erfüllen. Der Redner aber vor dem »Kongreß der Unbedingt Zukunftsfrohen« erklärt, er habe sich von den Unbedingt Zukunftsfrohen trennen müssen, weil ihre Art zu hoffen sich als unerfüllbar erwiesen habe. Erreichbar, so habe er erkennen müssen, sei die Erfüllung der Hoffnungen wohl eher bei den »Bedingt Zukunftsfrohen«.
Die Geschichte vom »Verdächtigen« liest sich, bringt man sie in Zusammenhang, wie erläuternd: Einer, der die Sicherheit des Staates mit »beinah« aller Kraft geschützt wissen will, gerät in Verdacht, durch seine Person die Sicherheit zu gefährden. Er wird überwacht. Zuversichtlich, der Irrtümliche Verdacht werde schon erkannt werden, verhält er sich ruhig, zieht sich zurück, um keinerlei Grund zu Mißverständnissen zu geben, die den irrtümlichen Verdacht irrtümlicherweise bestätigen könnten. Er ändert sein Leben. Das währt lang, ein Jahr. Nun nimmt er sich vor, das Leben von ehedem neu zu erlernen. Da entdeckt er, daß einer ihm folgt. - Von einer anderen »Gewalt aus dem Nichts« erzählt die Geschichte der Flugzeugentführung durch Dieter und Lenchen; oder die Geschichte vom Großvater, der den Kindern klarzumachen versucht, warum sich das, was er ihnen erzählt, im Laufe der Zeit verändert. Angst wird ihm vor den Kindern, sie könnten ihm Unrichtigkeiten, Unaufrichtigkeit vorwerfen. - Angst überfällt den Rentner beim Gedanken, einer der Jugendlichen, die nachts mittels Farbe und Sprüchen das Denkmal der Stadt verunglimpfen, könne sein Enkel sein. - Trauer befällt den, der um der Schönheit der Prinzessin willen den Drachen töten muß: eine Vision zeigt ihm, daß die Prinzessin, während sie Jahr um Jahr auf den Besieger des Drachens gewartet hat, ihre Schönheit verlor. - Einer erkennt sein Zimmer und erkennt, daß es nicht seines sein kann. Einer entwirft einen Alptraum, denn es könnte sein, daß dem, was er erzählt hat, ein Wort fehlt.
Wenn nun der Redner, der die Ansprache »vor dem Kongreß der Unbedingt Zukunftsfrohen« mit folgenden Worten endet: »Befürchten Sie nicht, mir und meinen Freunden sei Ihr Mißerfolg willkommen.
Da er uns nicht den kleinsten Nutzen bringt, warum sollten wir ihn herbeiwünschen? Ihre Enttäuschungen schmerzen auch uns, vielleicht nicht ganz so heftig wie Sie selbst, doch spürbar. Die Enttäuschungen werden nicht ausbleiben. Sie werden in immer kürzeren Abständen auftreten und irgendwann, so fürchten wir, Sie schier erdrücken. Wir wünschen Ihnen dann den Mut, nicht in alte Erwartungen zurückzuverfallen, sondern jede einzelne zu überprüfen am wahren Stand der Dinge.« - Wenn der Redner mit diesen Worten endet, so beweist er auch, daß er nicht mit dem wohlfeilen Mittel der Emotion umgeht, um sich ins Licht zu rücken.

Inhaltsverzeichnis:
- Großvater
- Der Nachteil eines Vorteils
- Lenchen und Dieter oder Die Gewalt aus dem Nichts
- Die Klage
- Die beliebteste Familiengeschichte
- Die Mauer
- Das Bild
- Personen
- Die Strafe
- Romeo
- Der Ring und all das andere
- New Yorker Woche
- Ohio bei Nacht
- Das Parkverbot
- Aufzugsgeschichte
- Wenn auch nur eine Meinung
- Die Beschwerde
- Anstiftung zum Verrat
- Ansprache vor dem Kongress der unbedingt Zukunftsfrohen
- Entwurf für einen Alptraum
- Allein mit dem Anderen
- Das eine Zimmer
- Der Fluch der Verwandtschaft
- Der Verdächtige
- Aus heiterem Himmel

Zustandsbeschreibung:
OLn. mit OU. Ex. verlagsfrisch und noch eingeschweißt.

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