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Momber, Eckhardt: ´s ist Krieg! ´s ist Krieg!

Die Literatur über den Krieg 1914 - 1918 und seine »Nachkrieg« genannte Fortsetzung im Innern war an allen politischen Fronten der Weimarer Republik heftig umstritten.   Momber, Eckhardt: ´s ist Krieg! ´s ist Krieg!. Versuch zur dt. Literatur über den Krieg 1914-1933
  Preis: 5,95 €

Neubuch,
Paperback, 274 S.
Das Arsenal, 1981
Ehem. geb. Preis: 19,00 €
ISBN: 3-921810-50-7
Lieferbarkeit: vergriffen

Land: Deutschland; Epoche: Vorkriegszeit
Lieferzeit: 3-5 Tage

Sokrates-Verkaufsrang: 955

Klappentext:
Die Literatur über den Krieg 1914 - 1918 und seine »Nachkrieg« genannte Fortsetzung im Innern war an allen politischen Fronten der Weimarer Republik heftig umstritten. Sie erreichte Massenauflagen und Millionen Leser, fixierte den »Geisteszustand einer Masse« (Tucholsky) — und geriet inzwischen weitgehend in Vergessenheit zwischen ästhetischer Geringschätzung und ideologischer Denunziation oder Vereinnahmung.
Eckhardt Momber versucht — im Augenblick einer neuen Kriegsgefahr und gegen den Strich der zeitgenössischen und neueren Literaturkritik — eine kritische Wiederentdeckung.

W. Bredel • W. Beumelburg • Arnolt Bronnen • E.E. Dwinger • Walter Flex • Leonhard Frank • O. Gotsche • Oskar M. Graf • K. Grünberg • E. Jünger • Bernhard Kellermann • Siegfried Kracauer • Th. Plivier • E.E. Remarque • Ludwig Renn • M.v. Richthofen • Joseph Roth • Ernst v. Salomon • Adam Scharrer • »Schlump« • L. Turek • Fritz v. Unruh • Bruno Vogel • Hans Zöberlein • Arnold Zweig ...

Die »Nie wieder Krieg! «-Literatur, von Leonhard Frank (»Der Mensch ist gut«) und Fritz v. Unruh über Bernhard Kellermann (»Der 9. November«), S. Kracauer und Erich Maria Remarque bis Joseph Roth; die großen »Bildungsromane« von Arnold Zweig und Ludwig Renn (»Krieg«, »Nachkrieg«); die (autobiographischen) Romane über den Krieg nach außen und im Innern von Oskar M. Graf (»Wir sind Gefangene«), Adam Scharrer und Theodor Plivier bis zu Ludwig Turek und A. Daudistel, Otto Gotsche, Karl Grünberg u.a.; die »nationale« bis präfaschistische Kriegsliteratur so ungleicher Autoren wie Ernst Jünger, M.v. Richthofen, Arnolt Bronnen, Ernst v. Salomon, E.E. Dwinger oder Walter Flex — ihnen ist gemeinsam, die kollektiven und individuellen Erfahrungen »unten«, das Kriegserleben und -leiden der »grauen Massen« fixiert zu haben.
Was so kenntlich (gemacht) wurde: der »Geisteszustand einer Masse« (Tucholsky) zwischen Angst und Renitenz, Entmündigung und (zerschlagenem) Selbstbewußtsein, Befreiungsversuchen und Überlebenstechniken in einer unabsehbaren sozialen Misere, in der Krieg gleichermaßen als Katastrophe wie als Fortsetzung des Friedens mit anderen Mitteln erscheinen mußte. Diese Literatur erinnerte ebenso an die Hoffnung auf das »ganz andere«, wie sie — verzweifelt oder demagogisch — nachträglich »Sinngebung des Sinnlosen« betrieb...
Die Literatur über den Krieg 1914 - 18 und seine »Nachkrieg« genannte Fortsetzung im Innern bis 1924/21, im wesentlichen in einer Zeit akuter Kriegsgefahr Ende der zwanziger/Anfang der dreißiger Jahre erschienen und an allen politischen Fronten der Weimarer Republik heftig umkämpft, erreichte Massenauflagen und Millionen Leser; sie artikulierte in ihrer Breite authentisch das (beschädigte) Bewußtsein einer ganzen Generation.
Dagegen muß die zeitgenössische Kritik — wie später die Literaturwissenschaft — in vielen Fällen wie eine Sichtblende funktioniert haben: von der »Linkskurve« bis zur »Weltbühne« wurde gegen diese Literatur zu oft ein minoritärer Wissensvorsprung über die »Ursachen des Kriegs« ausgespielt, anstatt den Bedürfnissen, Interessen und Widersprüchen der Massen in ihr nachzugehen; sie geriet so weitgehend in Vergessenheit zwischen ästhetischer Geringschätzung und ideologischer Denunziation oder Vereinnahmung.
Eckhardt Momber versucht eine Wiederentdeckung. Seine exemplarische Lektüre entfaltet einen spannungsvollen Begriff vom Eingreifen der Massen in die Geschichte, aufgespürt nicht zuletzt in einer lebendigen und historisch dichten »mittleren Literatur«; seine kooperative Verbundenheit mit der Sache der »einfachen Leute« in dieser Literatur wertet auch manche »trivialen« Zeugnisse ihrer Geschichte auf.
Auch Mombers Auseinandersetzung mit der dem politischen Interesse an einer solchen Lektüre den Weg verstellenden Literaturkritik und -wissenschaft ist weniger eine interne philologische Rangelei als vielmehr der Versuch, eine gegen den Krieg gewendete Tradition Lesern aus der breiter und intensiver werdenden Friedensbewegung zu vermitteln.
Als wie brisant ein solcher Versuch in einer beängstigend vergleichbaren Gegenwart empfunden werden kann, belegt ein Zensur-Fall im RIAS: die letzte Folge eines auf dem vorliegenden Buch basierenden Hör-Features des Autors wurde — vor dem Hintergrund der Friedensdemonstrationen im Herbst '81 — wegen »Unausgewogenheit« zunächst abgesetzt und erst nach massiven öffentlichen Protesten gesendet.

ECKHARDT MOMBER, Jahrgang 1941; arbeitete nach abgebrochener Banklehre und einem Versuch als Seemann längere Zeit als Buchhändler; seit 1964 Studium der Germanistik und Publizistik (Dr. phil.), Lokalreporter, Lektor, Lehrbeauftragter für Germanistik an der Freien Universität Berlin. 1979 erschien seine erste literarische Veröffentlichung (»Schüsse in Dombrowskis Bauch«) im Prometh-Verlag, Köln. Eckhardt Momber lebt in Berlin.

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