Schubert, Helga: Judasfrauen
Schubert, Helga: Judasfrauen. | ||||
Preis:
2,95
€ Gebraucht, Befriedigender Zustand, Hardcover, 170 S. Luchterhand Literaturverlag, 1990 ISBN: 3-630-86725-1 Lieferbarkeit: vergriffen Land: Deutschland; Epoche: Drittes Reich |
Lieferzeit: 3-5 Tage
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Sokrates-Verkaufsrang: 3597
Vorwort:
»Von Frauen verraten. Von Männern verhaftet, von Männern verhört, von Männern verurteilt, von Männern getötet. Aber von Frauen verraten. Was waren das für Frauen, die andere Menschen vernichteten, allein durch Worte?«
Helga Schubert hat diese Frage keine Ruhe gelassen. Viele Jahre hat sie, die ausgebildete Psychologin, sich dem Thema immer neu genähert, Leute befragt, in ost- und westdeutschen Archiven recherchiert. Das Ergebnis liegt jetzt vor: zehn Fallgeschichten weiblicher Denunziation im >Dritten Reich<.
Helga Schubert erzählt sie mit der ihr eigenen Lakonie, so, wie sie sich ihr aus Gerichtsakten oder im persönlichen Gespräch erschlossen; sie erzählt aus der Perspektive von Verräterinnen und von Verratenen, in den meisten Fällen aber als bloße Berichterstatterin, die der Ungeheuerlichkeit des Gegenstandes ein Äußerstes an Faktizität entgegensetzt.
Karl Goerdeler, bei dem die Fäden des Attentatsversuchs vom 20. Juli 1944 zusammenliefen, und der junge Pianist Karlrobert Kreiten, beide von den Nazis hingerichtet, gehören zu den Opfern von >Judasfrauen<, deren Geschichten Helga Schubert in diesem Buch erzählt. In fast allen übrigen Fällen sind die Namen sowohl der Denunzierten als auch der Denunziantinnen unkenntlich gemacht.
Denn Helga Schubert geht es nicht darum, ihrerseits zu denunzieren. Als Frau ist sie der Schuld der Mütter nachgegangen, weil sie meint, daß auch die Nachgeborenen nicht gefeit sind, unter ähnlichen Bedingungen der Versuchung zum Verrat zu erliegen.
Diktaturen fördern Denunziantentum: Die Mehrzahl aller Denunzianten aber ist weiblichen Geschlechts. Eine Tatsache, die einseitigem Feminismus ungelegen kommen mag. Und doch gibt es, das macht die Arbeit von Helga Schubert deutlich, nicht nur eine unentdeckte Geschichte weiblicher Produktivkräfte: auch die weiblicher Destruktivkräfte ist neu aufzuarbeiten.
HELGA SCHUBERT, 1940 in Berlin geboren, lebt in Berlin / DDR. Studium der Psychologie, seit 1963 Psychotherapeutin, seit 1977 freischaffende Schriftstellerin. Im Luchterhand Literaturverlag erschienen die Erzählsammlungen Das verbotene Zimmer und Anna kann Deutsch.
Zustandsbeschreibung:
OPb. mit OU, dieser leicht verknickt, Seiten l. verknickt u. l. gebräunt, ansonsten gute Erhaltung.
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