Willett, John: Explosion der Mitte
Willett, John: Explosion der Mitte. Kunst + Politik 1917-1933 | ||||
Preis:
7,95
€ Gebraucht, Befriedigender Zustand, Hardcover, 282 S. Rogner & Bernhard, 1981 ISBN: 3-8077-0141-9 Lieferbarkeit: vergriffen Land: Deutschland; Epoche: Vorkriegszeit |
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Aus dem Klappentext:
Willens Thema ist nicht die Geschichte der Weimarer Republik, der Weimarer Kultur, der »Goldenen zwanziger Jahre«, sein Interesse gilt vielmehr dem Verhältnis von Kunst, Politik und Gesellschaft mit all den Verhakungen, Parallelverläufen und Gegenströmungen, und nicht dem von Kulturtheoretikern immer wieder postulierten Idealverhältnis von Kunst und Leben, das sich angeblich im »wahren Kunstwerk« manifestiert.
Für Willett stellt sich ganz im Gegenteil gerade das Bleibende, Gültige dessen, was die Zeit zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und der »Machtergreifung« des Faschismus in Deutschland hervorgebracht hat, nicht in dieser Idealität dar, sondern in seiner Bedingtheit und Wirksamkeit, eben politisch und gesellschaftlich.
So knüpft er Fakten, Namen und Werke, aus den oftmals ungewöhnlichsten und überraschendsten Blickwinkeln betrachtet, zu einem Netz, das die vielgebrauchten und abgenutzten Begriffe zur Charakterisierung der zwanziger Jahre mit Absicht nicht faßt.
Und natürlich sieht er die Politik und Kultur der Zeit von Weimar nicht, wie sonst so oft, auf Deutschland oder Berlin begrenzt.
Vielmehr öffnet er ein weites Aktionsfeld, das ganz Europa umfaßt, auf dem wie in einem Kräftefeld Spannungen und Entladungen zwischen Nationen, politischen Richtungen, wirtschaftlichen Interessen, Ideen und künstlerischen Stilen stattfinden. Dabei stellt Deutschland nicht nur in diesem Kräftefeld, sondern zwangsläufig auch in Willetts Buch den Mittelpunkt dar, der es war.
Energisch bestreitet Willett die oft wiederholte These, die Weimarer Republik habe nichts Neues hervorgebracht, sondern nur bereits Vorhandenes weiterentwickelt.
Die Originalität dieser Epoche sieht er freilich nicht in der Summe der von ihr geschaffenen »Ismen«, sondern in der Folgerichtigkeit, Konsequenz und Effizienz der von ihr miteinander verknüpften Aspekte.
Einer von Willetts Zentralbegriffen ist ganz in diesem Sinne der der Funktionalität, unter dem er so weit auseinanderliegende Bereiche wie die neuen Bauideen von Rußland bis Frankreich, das u.a. vom Bauhaus initiierte Zweckdesign (Möbel, Lampen, Tapeten etc.), die neuen Aspekte von Schrift- und Buchgestaltung, die klinische, magieentblößte Atmosphäre im Theater Brechts, Piscators und Mejerholds, die Musik Strawinskys, Hindemiths und der französischen Gruppe »Les Six« ebenso faßt wie das Bewußtsein gesellschaftlich engagierter Künstler, nicht mehr nur für sich oder eine soziale Elite schaffen zu dürfen, oder die kollektiven Tendenzen, die sich vor allem im Film niederschlagen.
So sieht er gerade die früher oft verfemte gegenständliche Malerei der Neuen Sachlichkeit nicht als Vorläuferin der Nazi-Malerei oder der Kunst des stalinistischen Sozialistischen Realismus an, sondern im Gegenteil als den ersten Versuch, mit Mitteln gegenständlicher Wirklichkeitsschilderung (zwischen sozialer Anklage und sachlich-maschinenhaftem Formrigorismus) die nicht-abstrakte Malerei der Zeit den veränderten Erfordernissen der Epoche anzupassen. [...]
A.d. Inhalt:
Apologie und Plan - Krieg und Revolution - Die Wende - Die neue Nüchternheit - Die Krise - Der Kampf und seine Illusionen - Im Rückblick
Zustandsbeschreibung:
OPb. mit OU., dieser verknickt, leicht berieben u. eingerissen, ansonsten gute Erhaltung.
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