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Wallraf-Richartz-Museum Köln (Hg.): Kurt Schwitters 1887 - 1948

Dies ist ein second-hand Artikel

  Wallraf-Richartz-Museum Köln (Hg.): Kurt Schwitters 1887 - 1948. Ausstellung 9. Oktober bis 24. November 1963
  Preis: 4,95 €

Gebraucht, Guter Zustand,
Paperback, 99 S.
Bachem, 1963
ISBN: o.A.
Lieferbarkeit: sofort

Land: Deutschland; Epoche: Vorkriegszeit
Lieferzeit: 3-5 Tage

Sokrates-Verkaufsrang: 17975

Auszug aus der Einleitung:
Anmerkung zu Schwitters
Eine Kurt Schwitters-Schau nach der großen Max Ernst-Ausstellung — das sieht aus wie ein Programm. Dies würde vielleicht darin bestehen, die bedeutenden Künstler, die in den 20er Jahren hervorgetreten sind, der großen Öffentlichkeit noch nachdrücklicher zu zeigen, als es bisher der Fall war (auch eine repräsentative Schwitters-Ausstellung geht unserem Unternehmen voraus: die der Kestner-Gesellschaft Hannover im Jahre 1956).
Doch Kurt Schwitters verbindet mit Max Ernst wesentlich mehr als ein ungefähr gleiches Alter und jahrzehntelang gleichzeitiges Wirken. Ihre ersten selbständigen Schritte als Schaffende führten sie zusammen.
Beide sind früh in den Spielraum des Dadaismus getreten. Es ist die den großen europäischen Schaffenszentren — Kubismus — Orphismus — Expressionismus — Futurismus — auf dem Fuße folgende Gruppierung der etwas Jüngeren, die bald nach dem ersten Weltkrieg ihre Wirkung zeigte.
Schwitters hat Arp ebenso verehrt wie Ernst es tut. Es ist vielleicht der geistvollste, zugleich tief skeptische und produktive Kreis von Künstlern im ersten Viertel dieses Jahrhunderts. Und »Künstler« ist hier im allgemeinsten Sinn zu verstehen: Maler, Dichter, Musiker, Kabarettisten vereinigten sich — Kurt Schwitters war, wie mancher von ihnen, alles dies in einer Person.
Mit großer Produktion verbindet sich der tiefe Zweifel, ob Kunst überhaupt (noch) möglich, der Zweifel des im Kerne romantischen Künstlers, der sich selbst ad absurdum zu führen meint.
»Sogar ein Schullehrer ging unter die Dadaisten; der hannoversche Zeichenlehrer Kurt Schwitters, ein Jean Paulscher, deutsch-romantischer Kauz« — mit diesem Satz von Walter Mehring ist sehr viel von dem Besonderen dieser Begabung und dieses Temperaments ausgesagt.
Nicht die enorme Präzision von Max Ernst, das umrißhaft stets Geprägte seiner Formen und Satzgefüge, nicht die Latinität dieses Rheinländers in Frankreich wird bei Schwitters angetroffen, sondern, wie mir scheint, etwas Innerdeutsches. Es scheint mir aber auch nicht die Lebhaftigkeit des Franken Jean Paul, das Nebeneinander sehr großer und fein beweglicher vielteiliger Formen zu sein, das Kurt Schwitters auszeichnete.
Bei Schwitters zieht sich die Ironie hinter den Vorwand des Profanen zurück. Er hatte als Werbetexter und Werbegraphiker treffsicher den banalen Tonfall: »Steigst Du aus, merk Dir den Kniff — Linke Hand am linken Griff« — so stand es nebst anderem dank Schwitters in anschaulichem Plakat an jedem Ausgang der hannoverschen Straßenbahnen.
Schwitters selbst aber fuhr lieber Rad — man sollte besser mit der spezifisch hannoverschen Verdünnung das »a« sagen: er radelte meist.
Als junger Mensch einmal bei ihm eingedrungen, habe ich zunächst die Prosa bei ihm verspürt, das Bürgerliche seines Wesens, in dem er sich bewußt war, Absolvent des ältesten hannoverschen Gymnasiums und akademischer Maler zu sein. Dieser Bourgeois war unauffällig sportif. Mimikry? Ganz sicher — aber wer will doch bestreiten, daß die vordere Schicht auch echt war?
Es scheint mir eine speziell niederdeutsche Sorte der »Käuze« zu geben, um mit Mehring zu sprechen. Ihr gehörte Jean Paul eben nicht an, wohl aber Till Eulenspiegel, Münchhausen, der Lügenbaron, und eben auch Schwitters.
Sie treten so auf, wie der Zeitgenosse sich ein schlichtes Gegenüber erwartet, einfach, eher mit Understatement. Ihre Scherze haben zunächst den langen altmodischen harmlosen Nachgeschmack wie das Quittenbrot unserer Großmütter.
Raabe hat diese Leute geschildert, Wilhelm Busch auch (und sie gehörten selbst beide, in einer Sonderform, dazu). Erst ganz am Ende, vielleicht erst nach der Begegnung, wird einem bewußt: der Mann lügt ja, und noch dazu unverschämt, der ist ja ein Gaukler, sein Spießertum ist in Wahrheit Eulenspiegelei. Ihre besondere Kunst besteht darin, den Besucher so spät wie möglich merken zu lassen, daß sein Stuhl nur auf einem Bein steht. [...]

Zustandsbeschreibung:
OBr., Einband u. Seiten leicht gebräunt, ansonsten gute Erhaltung.

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