Günther, Herbert: Zeichnungen und Gemälde deutscher Dichter

		Günther, Herbert: Zeichnungen und Gemälde deutscher Dichter.
		Preis: 2,45 € Gebraucht, Guter Zustand, Heft, 48 S. Knorr & Hirth, 1959 ISBN: o.A. Lieferbarkeit: sofort Land: Deutschland; Epoche: Nachkriegszeit	Lieferzeit: 3-5 Tage

Sokrates-Verkaufsrang: 18112

Auszug aus der Einleitung:
Der Maler Wilhelm Tischbein empfing einmal einen Jüngling, der sich lange über seine verschiedenen Begabungen ausließ und schließlich wissen wollte: „Meister, geben Sie mir einen Rat. Soll ich Maler werden oder Dichter?" „Versuchen Sie es mal mit dem Dichten", antwortete Tischbein. „Haben Sie denn schon Gedichte von mir gesehen?", erkundigte sich der Kunstjünger. Tischbein erwiderte: „Das nicht. Aber Bilder."
Man sollte die Zeichnungen und Malereien von Dichtern, die man kennt und liebt, zunächst unbefangen betrachten, ohne zu urteilen und zu werten. Sie sind Geschenke, und ein Geschenk prüft man nicht. Man nimmt es hin als eine Gabe, für deren Gesinnung man dankbar ist.
Fast immer kommt die Überraschung hinzu. Die meisten kennen selbst größte Persönlichkeiten nur von einer Seite. So müssen sie sich erst vertraut machen mit der Entdeckung, daß der ihnen bekannte Dichter „auch" Maler oder Zeichner oder Bildhauer war.
Dann ergibt sich von selbst die unvermeidliche und berechtigte Frage, wie das eine zum andern paßt: man sucht im Maler seinen Dichter wiederzufinden oder man ist erstaunt, einen anderen Ausdruck zu sehen als man ihn im Buch zu erkennen meinte.
Bestätigt der Maler den Dichter, so wird das Verhältnis zum Dichter herzlicher werden, ergänzt er ihn, wird es umfassender, scheint er ihm zu widersprechen, steht der Betrachter vor einem Rätsel, das es zu lösen gilt.
Ist ein Mensch, der in mehreren Künsten Gestaltung sucht, zu reich, um sich mit einer zu begnügen oder nicht stark genug, um sich auf eine zu sammeln? Sprengt ihn ein Überschuß oder ist ihm Entschiedenheit versagt? [...]

Zustandsbeschreibung:
OHeft, Seiten leicht gebräunt, ansonsten gute Erhaltung.

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