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Hinterberger, Norbert: Die klaren Sachen

Dies ist ein second-hand Artikel

  Hinterberger, Norbert: Die klaren Sachen. Gedichte. Mit e. Vorwort von Günter Kunert
  Preis: 8,95 €

Gebraucht, Befriedigend, mit Mängelex.-Stempel,
Paperback, 76 S.
Knaus, 1983
ISBN: 3-8135-0082-9
Lieferbarkeit: vergriffen

Land: Deutschland; Epoche: 68er
Lieferzeit: 3-5 Tage

Sokrates-Verkaufsrang: 5123

Auszug aus dem Vorwort:
Hinterbergers Wut
Villon ist tot, es lebe Hinterberger! - so etwa könnte das für diese Gedichte denkbare Motto heißen, wenn man es Hinterbergerisch formulieren wollte. Aber die Verwandtschaft durch die Zeiten gilt nur bedingt.
Wahr ist, daß hier der unverblümte Gebrauch von Slang, von Alltagsphrasen und Modewörtern an Villons Rotwelsch erinnert: An die Gaunersprache seiner Epoche, in der er seine Balladen verfaßte. Und so wie diese (unter anderem) ihre innere Spannung aus der Verbindung von „Tief"sprachen mit tradierten, „strengen" Formen herleiten, so erreicht Hinterberger Ähnliches durch die Amalgamierung von Trivialjargon mit kalkulierten semantischen Verweisen.
Dabei läßt sich ein Moment der Unsicherheit, das zur Übertreibung verleitet, nicht übersehen: Das gehört zu den Merkmalen des Anfangenden. Zur Illustration ein Beispiel. In dem Gedicht „Schlechte Imagination" heißt es:
„Bei den Menschen ist es schon viel wert, / wenn sie nichts BESTIMMTES vorhaben."
Versalien aus lauter Mißtrauen in die Fähigkeit des Lesers, den Doppelsinn des Wortes zu kapieren, in welchem etwas von außen dem Menschen Auferlegtes neben dem sonst umgangsprachlichen Gebrauch, der das Reaktive unseres Wesens signalhaft kenntlich macht, steckt.
Was von Villon trennt, wenn wir uns schon auf diesen Vergleich einlassen, ist eine Schrillheit und Grellheit der verbalen Mittel, die den unterschiedlichen historischen Schichten zuzurechnen sind.
In den Gedichten Hinterbergers zeigt sich die Erfahrung des Schocks, der als unbewußter Maßstab füngiert. Die künstlerischen und künstlichen Effekte von Kulturprodukten aus der „Scene" der Heranwachsenden waren und sind von einer audio-visuellen Gewalttätigkeit, die für jemanden, der unter ihrem Einfluß selber kreativ wird, als selbstverständlicher Bestandteil in die eigenen Hervorbringungen eingeht. Gegen Lärm schreit man an. Aber nicht allein das macht die Stimme heiser, sondern erst recht und vor allem, wofür Brecht die Nachgeborenen um Nachsicht bat: der Zorn.
Nur: Zorn ist ein nicht ganz treffendes, in Hinterbergers Vokabular ein bereits altmodisches Wort. Bei ihm geht es um die nackte, kalte Wut. Es ist die Wut des Ohnmächtigen und Machtlosen, den die Erfahrung von Ohnmacht und Wehrlosigkeit bis in den Kern seines Selbstbewußtseins verletzt hat und der sich unaufhörlich fragt, womit oder wodurch er diese Verletzung denn eigentlich verdient habe? [...]

Zustandsbeschreibung:
OBr., Einband leicht gebräunt, l. verknickt u. l. fleckig, Stempel auf Innendeckel, ansonsten gute Erhaltung.

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