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Kölnischer Kunstverein (Hg.): Joseph Faßbender

Dies ist ein second-hand Artikel

  Kölnischer Kunstverein (Hg.): Joseph Faßbender. Kölnischer Kunstverein, 8. Juni bis 14. Juli 68
  Preis: 5,95 €

Gebraucht, Befriedigender Zustand,
Paperback, ohne Seitenangabe
Selbstverlag, 1968
ISBN: o.A.
Lieferbarkeit: sofort

Land: Deutschland; Epoche: 68er
Lieferzeit: 3-5 Tage

Sokrates-Verkaufsrang: 18389

Auszug aus dem Textteil:
What a wonderful person! schrieb mir ein amerikanischer Kunstfreund nach einem Besuch, bei Joseph Faßbender. Sie mögen weitgereist-aufgeklärt bemerken, das sei drüben nicht viel mehr als ein Gemeinplatz, sei's drum: auch das Wort »azur« macht uns erst deutlich, welche Poesie im altvertrauten »blau« verborgen ist. Das amerikanische »person« hat mir jedenfalls erst völlig klar gemacht, daß Joseph Faßbender nicht einfach ein Maler ist, sondern eine Person, und das in jedem noch so fernen Sinne des Wortes.
Zeitweilig war Faßbender ein berühmter Maler ohne Oeuvre, teils weil es ihm verbrannt war, teils weil er auf Papier arbeitete — (und die Welt weiß doch, daß Malerei Öl auf Leinwand ist!) teils, weil er manchmal überhaupt sehr wenig arbeitete. Seine Bewunderer und Freunde — und er hatte davon immer genug — hielten sich in solchen Zeiten an die Person.
Und ist es nicht gleichgültig, ob man seine Bilder betrachtet, oder seiner Erzählung lauscht? Immer diese ungeheure Begabung, Form aus Form erwachsen zu lassen in nie geahntem Reichtum und in »schrulliger« Verschlingung.
Faßbender sieht der Linie zu, die aus seinem Stift hervorkommt, und während er nach rechts zu zeichnen meint, sieht er, daß die Linie selbst nach links oben eine Form hinsetzt, wartet er schon auf die Echoform, die sich alsbald — von alleine oder wie von Geisterhand geschrieben — unten einstellen wird.
Es beginnt ein ironisches, leichtflüssiges Spiel zwischen ihm und ihm. Er hat den tierischen Ernst der autoritären Form, die alles andere zum »Hintergrund« degradiert, aufgelöst. Sein Ernst ist ausschließlich auf das Beschneiden der üppig wuchernden Phantasie gerichtet, und lieber gibt er lange gar kein Werk aus der Hand als eines, in dem es nicht geblüht, und in dem er nicht als strenger Gärtner geschnitten hat.
Nur im Gespräch, da läßt er manchmal seinen Gaben freien Lauf, und neugierig, schmunzelnd hört er zu, wohin sie gelangen, und was sie alles anstellen. Dann sieht man ihn lächeln, entschuldigend fast, die Schultern zucken und die Hand empfangend öffnen: woher mag sie kommen, diese Begabung? Bin ich es, der da spricht?
So einer ist kein »Expressionist«, spricht nicht von sich selbst. Ein Phänomen unter Malern und Leuten! Der hierarchische Ernst des ich-bezogenen »Leitmotivs« hat bei Faßbender keine Chance. Er versteht ihn nicht: erlebt er nicht an jeder Form, daß sie eine neue erzeugt, und diese wieder eine andere?
Fragt er nicht formversessen die Leute aus nach dem, was sie denken, erträumen, tun? Und bereichert er sich nicht an den von ihnen gedachten und gesetzten Formäußerungen?
Was für ihn Lust, Reichtum, Spaß und Erkenntnis ist, erscheint den säuberlich
eingleisig Denkenden als Verworrenheit und Narretei.
Sicherlich ist unser Geist und unser Auge manchmal von ihm überfordert, sind wir doch zu braven Schülern erzogen, Gut und Böse, um Haupt- und Nebenwege zu unterscheiden.
Der Schalk aber zeigt uns flinken Geistes, daß es das Eine und das Andere gibt, und die oft genau so schöne Kehrseite der Medaille. Dann also ist Faßbender ein rheinischer Schalk.
Hat er nicht einen Freund und Mentor in der Zunft, der mit dieser rheinischen, unernsten Art die Welt der Malerei veränderte? Und wünschen wir uns nicht alle, daß Personen mit solchen Gaben die Welt eroberten und nicht die tönend-ernsten Autoritäten?
Eva Stünke

Zustandsbeschreibung:
OBr., Einband leicht gebräunt u. l. angeschmutzt, Seiten l. gebräunt, ansonsten gute Erhaltung.

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