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Dräyer, Walter (Aufn.): Das Königsportal von Chartres

Dies ist ein second-hand Artikel

  Dräyer, Walter (Aufn.): Das Königsportal von Chartres. 65 Abbildungen
  Preis: 2,95 €

Gebraucht, Guter Zustand,
Hardcover, 79 S.
Piper, 1962
ISBN: o.A.
Lieferbarkeit: vergriffen

Land: Frankreich; Epoche: Mittelalter
Lieferzeit: 3-5 Tage

Sokrates-Verkaufsrang: 4835

Auszug aus dem Text:
In einem 1858 gehaltenen Vortrage hat John Ruskin von den berühmten Gewändefiguren des Königsportales in Chartres gesagt, alle irdischen Schmerzen und alle stumme Qual des Herzens seien hier in die unvergängliche Gestalt des Marmors geflüchtet.
In einer höchst merkwürdigen Metamorphose hat sich der warme zum Gold hin getönte Stein der Bildwerke von Chartres für Ruskin in das unwirkliche und leblosere Weiß des Marmors verwandelt.
Das Funkeln glänzender, schwarzer Augen — sie sind Ruskins eigene Erfindung — wird dazu in schillernden Kontrast gestellt. Eigentümlich vage und flüchtige Chartreser Eindrücke scheinen in seiner Erinnerung mit der aparten, gleißnerischen Blässe der stilisierten Schemen auf praeraphaelitischen Gemälden zu verfließen.
Marcel Proust, Bewunderer und Übersetzer Ruskins, hat solche Assoziationen fortgesponnen. In einem Briefe an Vaudoyer erwähnt er eine der Königinnen von Chartres, welche, eingehüllt in einen von Blumen und kostbarem Schmuck überzogenen Pfeiler, aus tiefliegenden Augen einen unwiderstehlichen Blick entsende.
Vorher schon hatten sich bei Karl-Joris Huysmans in seinem 1895 erschienenen Romane »La Cathedrale« die Eindrücke ganz in eine ätherische Fin-de-Siècle-Stimmung aufgelöst. Ihm erscheinen die Statuen der Königinnen von Chartres unter dem Bilde langer, in reich verzierten, steinernen Gefäßen schwimmender Zweige. Auf die Bildwerke des 12. Jahrhunderts hat sich der Schatten Ophelias gelegt.
Als die Essenz der Kunst des Chartreser Königsportales wird hier offensichtlich und auf eine für die viktorianische Epoche charakteristische Weise die ebenso artifizielle wie bestrickende Stilisierung des Femininen empfunden. Jene schlanken Königinnen in den erlesenen und unendlich langen Gewändern, mit den verhaltenen Gesten und verschwiegenem Antlitz, so seltsam und kostbar in der Verbindung von sinnlichem Zauber mit unberührbarer Ferne, prägten sich Ruskin wie Huysmans und Proust unauslöschlich ein (Abb. 5, 6, 8). […]

Zustandsbeschreibung:
OPb., Einband leicht berieben, Seiten leicht gebräunt, ansonsten gute Erhaltung.

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