Steinke, Udo: Horsky, Leo oder die Dankbarkeit der Mörder
Steinke, Udo: Horsky, Leo oder die Dankbarkeit der Mörder. Roman | ||||
Preis:
2,45
€ Gebraucht, Neuwertig, Hardcover, 154 S. Verlag Ullstein, 1982 ISBN: 3-550-06474-8 Lieferbarkeit: sofort Land: Deutschland; Epoche: Nachkriegszeit |
Lieferzeit: 3-5 Tage
|
Sokrates-Verkaufsrang: 17321
Klappentext:
An einem sonnigen Sonntag taucht bei einem bayerischen Hammelfest der Name eines merkwürdigen Mannes auf: Horsky, Leo. Die Verwöhnten handeln ihn als Geheimtip. Horsky hat Hände ohnegleichen, seine Finger nennt er »meine zehn Männer«. In München, fünfunddreißig Jahre nach Ende der nationalsozialistischen Diktatur, ernährt er sich von dieser Hände Arbeit.
Im Verlauf der Erzählung stellt sich heraus, daß Horsky wohl der einzige Mensch unter der Sonne ist, der den Holocaust in »jenem Ort in der Nähe der Bahnknoten, Dampfmühlen und Zinkwalzwerke« vom ersten bis zum letzten Tag überlebt hat.
Die »Arbeit seiner Zehn Männer« war den Mördern unentbehrlich. Noch heute kann sich Horsky ihrer Dankbarkeit kaum erwehren. Die Mörder sind unter uns, aber Horsky ist zu Haß, Verfolgung und Rache nicht fähig. Er will nur leben und heilen.
Udo Steinke erzählt in seinem dritten Buch die unerhörteste Begebenheit der deutschen Geschichte in der einzig faßbaren Weise: Er erzählt das Geschick eines einzelnen, der das Grauenhafte auf groteske Weise, durch die Absurdität des Zufalls überlebt.
>Horsky, Leo, oder Die Dankbarkeit der Mörder< ist thematisch und stilistisch mit manchen der früheren Erzählungen (>Ich kannte Talmann<, 1980) und mit dem Roman >Die Buggenraths< (1981) eng verbunden, so daß auch hier gilt, was Hans Werner Richter über Udo Steinke sagte:
»Ein Erzähler von besonderer Art, von einer bemerkenswerten Präzision und von einer stilistischen Eigenart, die sich einprägt und die haften bleibt. Da wird plötzlich poetisch, was alltäglich erscheint, da wird die Wirklichkeit des Lebens - auch seine Brutalität, seine Grausamkeit - zu Märchen. Und immer ist es die Sprache, die dies möglich macht; Udo Steinkes ganz eigene Sprache.«
UDO STEINKE, geboren 1942 in Lodz, wuchs in der Nähe von Leipzig auf. Ende 1968 setzte er sich während einer Dienstreise in die Bundesrepublik Deutschland ab. Er nahm Gelegenheitsjobs an, wurde Redakteur für klassische Musik, dann Werbeleiter eines Verlages und zuletzt Chefredakteur der Lehrerzeitung >Das Gymnasium in Bayern<. 1980 erschien sein erstes Buch, >Ich kannte Talmann<, Erzählungen, die mit dem Bayerischen Literaturpreis und dem Hauptpreis der Stiftung zur Förderung des Schrifttums ausgezeichnet wurden. Steinke lebt als freier Schriftsteller in Husum und München.
Zustandsbeschreibung:
OPb. mit OU., dieser mit kleinen Druckstellen, ansonsten sehr gute Erhaltung u. ungelesen.
Ihre Meinung ist gefragt:
Schicken Sie uns eine erste Bewertung des Buchs...
Empfehlen Sie diesen Artikel weiter:
Hier
können Sie Ihren Freunden eine Empfehlung dieses Artikels
per Email zuschicken.
Mehr zu den Themen: deutsch, Nachkriegszeit