Bender, Hans (Hg.): Das Insel-Buch vom Alter

		Bender, Hans (Hg.): Das Insel-Buch vom Alter.
		Preis: 6,95 € Gebraucht, Guter Zustand, Hardcover, 271 S. Insel, 1976 ISBN: 3-458-05016-7 Lieferbarkeit: vergriffen Land: Deutschland; Epoche: 68er	Lieferzeit: 3-5 Tage

Sokrates-Verkaufsrang: 3405

Klappentext:
Ein Buch, das vom Alter spricht, vom Altsein oder vom Altwerden - muß das unbedingt ein unliebsames, ein unbequemes, gar ein tristes Buch sein? Auf wen trifft ein solches Buch, ein solches Thema zu?
Auf jene Menschen, die sich offensichtlich >zurückgezogen< haben, deren Aktivitäten >reduziert< sind, die sich, ungern, eingestehen müssen, an der Turbulenz des Lebens schon nicht mehr teilzuhaben?
Wann beginnt dieser Prozeß des Alterns, des Altwerdens, wann werden die Fragen danach gestellt - in den allerspätesten Jahren oder schon mit Beginn der zweiten Hälfte des Lebens?
Es gab wohl Zeiten, da dieses Altwerden zu den Tabus gehörte; doch inzwischen ist viel geschehen, um dieses Tabu abzubauen.
Die Medizin, die Pathologie, die Psychologie, die Soziologie, speziell die Gerontologie und Aufklärungen allgemeiner Art haben dazu beigetragen. Jean Amery hat 1968 seine Versuche veröffentlicht: Über das Alter. Revolte und Resignation; Simone de Beauvoir 1970 ihren großangelegten Essay La Vieillesse, in dem sie ein fast lückenloses Material zusammengetragen hat, um daraus ihre kämpferischen Themen zu gewinnen.
Die Gesellschaft ist verantwortlich zu machen! heißt eine dieser Thesen. »Wir wissen nicht, wer wir sind, wenn wir nicht wissen, wer wir sein werden; erkennen wir uns in diesem alten Mann, in jener alten Frau.«
Also nicht nur die Betroffenen sind gemeint, auch alle die, die sich dem Problem erst in naher oder ferner Zukunft nähern.
Für die Literatur ist das Thema »Alter« kein neues Feld - nur hat man es bisher noch nicht so gründlich abgesucht wie das Hans Bender getan hat für das Insel-Buch vom Alter.
Er kann alle die nur schönen und zu schönen Stellen, die man früher zum Alterstrost bündelte, weglassen.
Er bevorzugt, entsprechend den neu erworbenen Kenntnissen, Texte der Literatur, welche sowohl die Revolte als auch die Resignation belegen, aber Texte, die durch ihre Klarheit, ihre Offenheit und Übereinstimmung den Betroffenen zu Hilfe kommen.
Die Belege stehen in der alten, neuen und modernen Literatur. Bei den Autobiographien wie Montaigne, Rousseau, Stendhal, Chateaubriand, Jean Cocteau, Michel Leiris; bei den Diaristen der Weltliteratur: Tolstoj, Rosanow, Gide, Svevo, Montherlant, Gombrowicz, Ionesco, Julien Green, Max Frisch, Marie Luise Kaschnitz und anderen. In ihren Briefen bekennen die Autoren ihren physischen und psychischen Verfall, aber auch alle Einsichten, die sie ihm entgegenhalten.
Hermann Hesse hat wiederholt über das Alter reflektiert. »Alter« war ihm eine »Lebensstufe« neben anderen. Die großen Lyriker haben ihre Abschiedslust und Abschiedstrauer in Verse gebracht. Sie nutzen die Fülle der Erinnerungen, die ihnen bleibt: »Geschenk nach einer Daseinsstrecke, / Bist du zu nutzen sie bereit?« (Wilhelm Lehmann).
So kommt kein »besinnliches Buch« zustande, sondern eine Sammlung von Zeugnissen, die zusätzlich demonstriert, was Literatur bewirkt. Die Gleichgültigkeit wird aufgerührt. Die Bewußtseinserhellung gefördert.

Zustandsbeschreibung:
OLn. mit OU., dieser lichtrandig, Seiten l. gebräunt, ansonsten gute Erhaltung.

Ihre Meinung ist gefragt:
Schicken Sie uns eine erste Bewertung des Buchs...

Empfehlen Sie diesen Artikel weiter:
Hier können Sie Ihren Freunden eine Empfehlung dieses Artikels per Email zuschicken.

Mehr zu den Themen: deutsch, 68er