Thomas, Hans (Hg.): Die Welt als Medieninszenierung
Thomas, Hans (Hg.): Die Welt als Medieninszenierung. Wirklichkeit, Information, Simulation | ||||
Preis:
2,95
€ Gebraucht, Befriedigender Zustand, Paperback, 203 S. Busse Seewald, 1988 ISBN: 3-512-00944-1 Lieferbarkeit: vergriffen Land: Deutschland; Epoche: Gegenwart |
Lieferzeit: 3-5 Tage
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Sokrates-Verkaufsrang: 4274
Klappentext:
Larnaka, Geiseldrama. Der nach Zypern entsandte Reporter kommt an den entführten kuwaitischen Jumbo nicht heran. Das Fernsehen begnügt sich mit einem Studiobericht – und sendet Bilder vom Ort des Geschehens. Von irgendwoher werden sie überspielt.
Wir in der Ferne sind der Wirklichkeit näher als der, der hingefahren ist. Die Raum- und Zeitdistanz ist überwunden. Was ist, muß man nicht mehr er-"fahren". Sehfertig ausgewählt wird es uns angeboten.
Schulausflug nach Bonn. Der Sohn eines Freundes sieht den leibhaftigen Bundeskanzler. Der Junge - an ein intensives Fernsehprogramm gewöhnt - berichtet den Eltern, er, der Bundeskanzler, sei aber nicht so gewesen, wie er wirklich sei.
Orson Welles macht sich einen Namen, als der amerikanische Rundfunk 1938 das epochemachende Nachrichten-Hörspiel "Krieg der Welten" ausstrahlt: Eine fremde Macht aus dem Weltraum erobert den amerikanischen Kontinent. Stadt um Stadt wird zerstört. Hörer, die sich in die Sendung einschalten, begehen Selbstmord. Karawanen von Flüchtlingen bevölkern Straßen eines unversehrten Landes.
Zwischen Abbildung, Nachbildung und Einbildung schrumpfen die Abstände. Die Kategorien "wahr" oder "falsch" greifen nicht. Zur Tugend des Mediums avanciert die "Authentizität". Schein und Sein sind austauschbar geworden.
Kunst und Leben werden nicht mehr unterschieden. Nicht nur im Theater wurde die Distanz vom Publikum zur Bühne aufgehoben. Wir alle spielen mit. Wer spielt, spielt keine Rolle, solange jeder seine Rolle spielt. Erfolg hat, wer sich inszeniert. Wer scheitert, hat sich schlecht verkauft.
Was ist wirklich? Das Objekt? Das Subjekt? Die Performance - ein Projekt? Ist Wirklichkeit ein Wert? - Ein Selbstwert? Kunstwert? Kommt ihr - wie jedem anderen Produkt - ein bloßer Tauschwert zu?
Zustandsbeschreibung:
OBr., Einband leicht verknickt, Rezensionsexemplar-Stempel auf Schmutztitel, Seiten l. gebräunt u. l. verknickt, ansonsten gute Erhaltung.
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